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Jo Röttger Nicht zum ersten Mal begleitete der Künstler Jo Röttger im vergangenen Jahr den Künstler Georges Adéagbo mit seiner Kamera beim Legen seiner Installationen. Er tat dies zum Beispiel 2010 schon in meiner Galerie, als Georges Adéagbo hier seine Ausstellung La Culture et les Cultures – La Chine à Hambourg hatte, die damals erste Solo-Show des mehrfachen Biennale-Teilnehmers aus Benin in Hamburg. 2014 nun Orte mit kolonialen Bezügen in Hamburg, das von der Stadtkuratorin Sophie Goltz und dem Kurator Stephan Köhler initiierte Projekt Inverted Space. Jo Röttger folgte Georges Adéagbo unter anderem in den Park der Lettow-Vorbeck-Kaserne, in dem ein Monument aus Stein steht, geschützt vor Neonazis mit einem Stacheldraht drum herum. Es zeigt Afrikaner, Askaris, rekrutiert aus den deutschen Kolonien in Deutsch-Ostafrika im ersten Weltkrieg. Der Krieg ausgetragen auf schwarzen Rücken. Und die Farbfotografien von Jo Röttger zeigen eben all das, was heute vor diesem Kriegerdenkmal stattfindet, wenn ein farbiger Künstlerstar dort arbeitet, die Geschichte mit Aktuellem konfrontiert und die Themen auf die ihm eigene Weise assoziativ überlagert. Ein Teil der Ausstellung dokumentiert in installativer Weise diesen Sommertag im Park der Lettow-Vorbeck-Kaserne in Jenfeld im Hamburger Westen. Jo Röttger ist 1954 ist Westfalen geboren, studierte Fotografie in Dortmund bei Prof. U. Mack, lebt und arbeitet seit 1980 in Hamburg. Von 1980 bis 1989 war er Magazin Fotograf beim ZEIT-Magazin. Seit 1989 arbeitet er für deutsche und internationale Unternehmen und realisiert freie, künstlerische Projekte: über den amerikanischen Künstler Robert Wilson, Wilsons World, über deutsche Soldaten, die sich auf den Einsatz in Afghanistan vorbereiten und vor Ort sind, Landscapes & Memory, oder ein Jahr lang der immer selbe Blick aus einem ehemaligen Lotsenhaus in Blankenese, Quer zum Strom. Ausgestellt hat Jo Röttger in den letzten Jahren in der Handelskammer Hamburg, beim Fotofestival Zingst, im Bayerischen Armee Museum, in der Berliner Galerie pavlov's dog und aktuell noch bis Ende November 2015 im Altonaer Museum. Am Samstag, den 30. Mai, 15 Uhr eröffnet in walking distance zur Galerie am Altona Balkon Georges Adéagbo seinen die Installationen des vergangenen Jahres zusammenfassenden Kubus Inverted Space. Eine schöne, zeitliche Überlagerung dieser beiden Ausstellungen.
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